mobile Navigation schließen

2016

In ihrem 26. Internationalen Gesangswettbewerb erlebte die Kammeroper wiederum einen regelrechten Ansturm auf die ausgeschriebenen Partien des Festivalsommers. Das bewies einmal mehr die große Bekanntheit und das Renommee des Festivals in den Musikzentren der Welt. 400 junge Opernsänger*innen hatten sich für den Wettbewerb angemeldet. Sie kamen aus 43 Ländern – von Armenien bis Zypern – und von fünf Kontinenten – Australien, Asien, Europa, Nord- und Südamerika. Vorsingen gab es in Toronto und Moskau.

Mit Puccinis Oper »Tosca« wurde die vom Künstlerischen Direktor Frank Matthus konzipierte Trilogie »Frauenopern in der Romantik« open air im Heckentheater fortgesetzt. Allein fünf Künstler*innen aus Kanada waren dafür nach Rheinsberg gekommen: Dirigent Gordon Gerrard, Regisseur Brian Deedrick und die Bühnen- und Kostümbildnerin Bretta Gerecke. Eine der beiden Toscas (die drei Hauptpartien waren doppelt besetzt) sang die kanadische Sopranistin Jessica Lane und Scarpia war Tyler Fitzergerald, ebenfalls aus Kanada. Mit dem Vorsingen in Moskau wurden auch wieder interessante russische Talente entdeckt, sowie Yulia Yurenkova als Tosca. Aus Griechenland und den USA kamen die beiden Cavaradossi: Angelos Samartzis und J. Warren Mitchell. Der amerikanische Bariton Jared Ice war der zweite Scarpia.

Händels beinahe 300 Jahre alter Oper »Alcina« mischte der Berliner Komponist Mark Scheibe moderne Klänge bei. Das Rheinsberger Schlosstheater wurde zur Insel der Zauberin Alcina, die auch das Publikum mit in ihr Reich nahm. Mit Attilio Cremonesi arbeitete ein international renommierter Experte für Alte Musik mit den jungen Sänger*innen.

»Mozart in 90 Minuten« – ist das möglich? Der junge britische Sänger und Autor Christopher Holman wollte es mit diesem Stück, das am 1. Juli uraufgeführt wurde, beweisen. Spaß und Witz nicht über, sondern mit Mozart war dabei die Devise. War jener doch sowohl der geniale Komponist als auch ein großer Komödiant. Auszüge aus der »Zauberflöte« aus den drei Da Ponte Opern »Don Giovanni«, »Die Hochzeit des Figaro« und »Così fan tutte« sowie aus einigen Instrumentalwerken erklangen in Kurzfassung. Die Sänger*innen brachten alles in komödiantischem Rhythmus mit Aerobic- und Rap-Einlagen auf die Bühne im Rheinsberger Schlosshof.

Bei den beiden Konzerten im Spiegelsaal kam erstmals ein Hammerklavier zum Einsatz, womit in dieser Spielstätte ganz neue Klangerlebnisse entstanden. Die Operngala wurde von einem Pantomimen (Elias Liermann) moderiert. Jazz Fetz mit Big Brass Neuruppin erlebte nach dem furiosen Start im Vorjahr eine erfolgreiche Neuauflage.