Ein performativer Konzertabend zwischen Besinnung und Aufbruch: Im Mittelpunkt stehen die »Leçons de Ténèbres« von François Couperin. Der Hofcembalist Ludwigs XIV. verband in seinen Werken die elegante französische Musik seiner Zeit mit dem leidenschaftlicheren italienischen Stil. Seine um 1713 entstandenen Vertonungen der Klagelieder des Jeremia waren für die Karwoche bestimmt – Musik voller Andacht, die zugleich mit dramatischer Ausdruckskraft berührt.
Diese barocke Klangwelt trifft an diesem Abend auf Texte von Edgar Allan Poe und auf lateinamerikanische Gedichte, die von Sehnsucht, Widerstandskraft und Hoffnung erzählen. Die Komponist*innen Marta Kowalczuk und Kaan Bulak verweben all diese Quellen zu einer neuen musikalischen Erzählung, die Dunkelheit und Licht eindrucksvoll miteinander verbindet.
Es entsteht ein performativer Konzertabend, den Regisseurin Anja-Christin Winkler szenisch einrichtet – ein intensives Zusammenspiel von Musik, Sprache und Bewegung.
Fotos: Itto Bakir (links) (c) Marielle Aubé – Sarah Kollé (rechts) (c) Steffi Fischer